Der Philosoph René Descartes glaubte, dass Körper und Geist getrennte Einheiten sind. Das war Anfang 17. Jahrhundert. Seitdem richtet sich die Schulmedizin vor allem auf den Körper und seine Anatomie und Physiologie. Auch heute noch. Und wenn man dort nichts findet, dann «ist es psychisch» und es bleiben viele Patienten auf der Strecke.
Schmerzen sind echt. Schmerzen sind nicht «eingebildet». Und ja: Schmerzen werden «zwischen den Ohren» in unserem faszinierenden Gehirn wahrgenommen. Das gilt sowohl für «akute Schmerzen» (zB. wenn du das Bein brichst oder dir den Finger verbrennst an der heissen Pfanne) als auch für «chronische Schmerzen». Chronische Schmerzen ist ein Begriff für Schmerzen, die länger als 3 Monate anhalten. Das heisst aber nicht, dass sie für immer bleiben werden! Das gilt auch für chronische körperliche Beschwerden wie Reizdarm, Schwindel, Fibromyalgie, Kieferproblematik, Tinnitus, Erschöpfungszustand, Burnout, Schleudertrauma, Long Covid (!), uvm.
Die Schmerzforschung und die Hirnforschung haben gezeigt, dass chronische Schmerzen nicht «nur» im Gehirn in den Schmerzzentren, wo akute Schmerzen wahrgenommen werden, aufleuchten, sondern auch in den Zentren, wo «Gelerntes» und «Erfahrungen» gespeichert sind. Schmerzen sind immer ein Zeichen, dass dein Gehirn eine Empfindung in deinem Körper als gefährlich einstuft. Bei chronischen Schmerzen ist das aber eine Fehlinterpretation – das Gehirn hat etwas Falsches gelernt. Es sendet aber trotzdem ein Schmerzsignal aus, und du empfindest Schmerzen. Und nochmals: diese Schmerzen sind echt! Man redet hier aber nicht über strukturelle Schmerzen, sondern über neuroplastische Schmerzen. «Neuro» sagt, dass es sich um das Gehirn und seine Nervensysteme (zentral und vegetativ) handelt, «plastisch» heisst, dass es anpassbar ist.
Spätestens seit den vielen Studien, wo bei beschwerdefreien Menschen eine MRI-Untersuchung gemacht wird, um zu schauen, wie ihre Wirbelsäule, Hüftgelenke, Kniegelenke, Schultergelenke usw. aussehen wissen wir, dass sogenannte strukturelle Schäden nicht zu Schmerzen führen müssen. Es wurde schon mehrfach bewiesen, dass beschwerdefreie Menschen auch Bandscheibenvorfälle, Wirbelverschiebungen, Abnützungen, Bänderrisse, Sehnenrisse, uvm. aufwiesen. Das heisst, dass Schmerzen nicht immer (bei chronischen Beschwerden sogar: kaum bis keinen!) Ausdruck von strukturellen Schäden sind! Das gilt sogar auch für chronische Symptome bei organischen Beschwerden. Das heisst, chronische Schmerzen oder andere chronische körperliche Symptome sind «erlernt» und können auch wieder «entlernt» werden!
Das Mind Body System ist eine Behandlungsweise, welches das Gehirn lernt, die Empfindungen aus deinem Körper, welche es als gefährlich einschätzt, wieder auf die richtige Art als unproblematisch zu bewerten. Das ist ein Prozess, welchen du selber in deinem Alltag aktiv umsetzen kannst und so zum Erfolg führt. Wie lange das braucht, ist sehr individuell. Aber das Internet steht voll mit Geschichten von Menschen, die es mit Hilfe dieses Systems geschafft haben.
Also, bist Du der Nächste? Ich helfe Dir sehr gerne!
Ob sich Deine Beschwerden auch um neuroplastische Beschwerden handeln? Die folgende Auflistung zeigen typischen Merkmale dieser Beschwerden:
Schmerzen sind in Stresssituationen entstanden (auch positiver Stress wie die Geburt eines Kindes oder Hochzeit)
Schmerzen sind ohne Verletzung aufgetreten
Uneinheitliche Symptome (mal hier, mal dort, mal links, mal rechts, …)
Viele Symptome, zB. an mehreren Körperteilen, stechend, kribbelnd, brennend, …
Symptome breiten sich aus oder verlagern sich
Symptome, die durch Stress ausgelöst oder verschlimmert werden
Auslöser, die nichts mit ihrem Körper zu tun haben (Wetter, Gerüchen, Geräuschen, Tageszeit)
Symmetrische Symptome (zB. beide Knien oder Hände sind betroffen)
Verzögert auftretende Schmerzen (nicht während der Belastung, sondern erst später treten die Beschwerden auf)